DIE WELT
Autor: Tim Ackermann|06:38
Die Lehren der Leere
Mehr als Antiquitäten: Axel Vervoordt ist der Inneneinrichter von Königsfamilien und Industrietycoons. Mit seinem Sohn Boris eröffnet er jetzt eine Galerie in Antwerpen. Eine familiäre Erfolgsgeschichte
In der ersten Ausstellung werden Bilder und Skulpturen von Günther Uecker gezeigt
Eigentlich sollte ich das jetzt nicht sagen", sagt Boris Vervoordt, "aber für mich ist eine originale Ziegelwand aus dem Mittelalter genauso ein Kunstwerk wie ein Bild von Günther Uecker." Der Galerist stockt, bricht den Gedanken ab und entschuldigt sich. Er wolle doch nicht gleich wieder so anfangen, an diesem Ort, an dem sich der Kreis schließt und an dem dennoch alles ganz anders werden soll. Denn die neue Axel Vervoordt Gallery, die am Donnerstag im Vlaeykensgang in Antwerpen ihre erste Vernissage gefeiert hat, ist als klassischer White Cube konzipiert worden. Oder zumindest als das, was im Vervoordt-Universum diesem Ideal am nächsten kommt. Also nicht 50er-Jahre-Amerika-White-Cube sondern eher 16. Jahrhundert-Belgien-White-Cube.