Friday, March 18, 2011

Tuesday, March 8, 2011

Invitation New show Bae Bien-U

Sadaharu Horio - Dara Birnbaum Artforum

In diese alte Gasse sind sie gekommen - Magdalena Kröner Frankfurter Allgemeine Zeitung

Vervoordt & Sohn


In diese alte Gasse sind sie gekommen

Neueröffnung in der Altstadt von Antwerpen: Der Kunsthändler Axel Vervoordt und sein Sohn treten nun auch als Galeristen in Erscheinung. Zum Auftakt zeigen sie auf weißen Ziegelwänden und schwarzem Steinboden Werke von Günther Uecker.

Von Magdalena Kröner


05. März 2011 Der Vlaeykensgang unweit der berühmten Liebfrauenkathedrale in der Altstadt von Antwerpen atmet Geschichte. Jacob Jordaens wurde in der schmalen Gasse geboren, ebenso Anton van Dyck. Die Reisenden des Mittelalters konnten ihre Pferde tauschen, und ein Kloster befand sich dort. Seit ein paar Wochen ist der Vlaeykensgang ein Stück an die Gegenwart herangerückt: Der Kunsthändler Axel Vervoordt hat mit seinem Sohn Boris die „Axel Vervoordt Gallery“ eröffnet, die sich zeitgenössischen Künstlern widmen will.
Der vier Meter hohe Hauptraum der Galerie ist gemäß dem Goldenen Schnitt konzipiert. Der Würfel prangt mit weiß gekalkten Ziegelwänden, schwarzem Steinboden, dem man ansieht, dass über Jahrhunderte Menschen darauf gelaufen sind, und einer schweren geschnitzten Holzdecke. Ein Kamin verbreitet Behaglichkeit, Bleiglasfenster öffnen sich in einen stillen Innenhof. „Zuerst waren wir schockiert, als wir die Räume sahen, so leer und schlicht erschienen sie uns“, sagt Boris Vervoordt.
Den Auftakt des Programms macht Günther Uecker mit Arbeiten aus seinem Zyklus „Black Rain“, der sich mit dem Christentum und dem Islam befasst. Dunkle Tinte scheint in dicken Tropfen auf drei große Leinwände zu regnen. Zwei Nagelungen symbolisieren Glaubenssätze aus Koran und Bibel. Eine Stoffbahn hat Uecker mit einem Vers aus dem Buch Joshua beschrieben, zwölf Steine entsprechend den Kapiteln des Alten Testaments dazugelegt. (Die 100.000 bis 120.000 Euro teuren Werke sind bereits verkauft.)
Die Wahl des Galeriestandorts war nicht zufällig: Dort hatte Axel Vervoordt 1974 seine erste Einzelschau mit Werken des belgischen Zero-Malers Jef Verheyen gezeigt - da gehörte ihm die historische Gasse bereits. Im Alter von einundzwanzig Jahren kaufte er von ersten Einkünften, die er bereits als Teenager mit Antiquitätenverkäufen verdiente, den verwinkelten Gebäudekomplex.